Wir weden immer wieder gefragt, wann wir eigentlich zu einem Projekt dazu stossen sollen. Die Antwort lautet: „So früh wie möglich.“ Betrachtet man das Thema Wayfinding (= englischer Begriff für Signaletiker/Orientierungsexperten) in den USA, erkennt man schnell zwei große Unterschiede zu uns:
1. Wayfinding ist dort schon ein Berufsbild/Gewerk, dass etabliert ist, wie jenes des Statikers.
2. Der Blickwinkel des Wayfinders wird schon sehr früh in Projekte eigebunden.
Bei uns kann es schon vorkommen, dass wir 2-3 Monate vor Eröffnung beigezogen werden, weil dann langsam die Schilder in den Vordergrund rücken. Zu dem Zeitpunkt gibt es dann jedoch oft nicht ausreichend Budget oder Zeit, um fundiert arbeiten zu können. Kunden, die mit uns schon länger arbeiten, nehmen uns zu meist 1- 1,5 Jahre vor Eröffnung mit dazu. Das ist ein guter Zeitrahmen, um ohne Druck die notwendigen Projektphasen – Gebäudeanlayse, Strategie, Entwürfe, Ausschreibung, Produktionsvorbereitung, Produktion und Montage – abwickeln zu können. Insbesondere sind zwischen allen Stufen ja auch Freigaben und Abstimmungen mit Bauherren und Architekten einzuplanen.
In einer idealen Welt würden Wayfinder bereits früh in der Planungsphase (sogar im Rahmen von Wettbewerben) hinzugezogen werden und sei es nur 2-3 Stunden, um Feedback zum Thema Besucherlenkung und Orientierung zu geben. Der Grund liegt darin, dass zu diesem Zeitpunkt Budgetentscheidungen getroffen werden und auch Entscheidungen in der Architektur fixiert werden. Beides kann man dort noch beeinflussen. Bis hin zu dem Grad, dass man sich dann auch Schilder und damit Geld sparen kann. Siehe dazu auch unseren Beitrag „Die Rolle der Architektur für gute Orientierung“ in unserem Blog.